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Yggdrasil

Darstellung der  Weltenesche Yggdrasil mit den verschiedenen Tieren, die in und bei ihr leben, in einer isländischen Handschrift des 17. Jhs.
Darstellung der Weltenesche Yggdrasil mit den verschiedenen Tieren, die in und bei ihr leben, in einer isländischen Handschrift des 17. Jhs.

Yggdrasil (= „Ross des Schrecklichen“ o. ä.; auch: Mímameiðr, Læraðr) ist in der germanischen Mythologie die riesenhafte immergrüne Weltesche (Weltenesche), unter deren Bild man sich das ganze Weltgebäude vorstellte.

Überblick

Nachdem die Asen den Ur-Riesen Ymir getötet haben, schaffen sie dem Mythos nach aus seinem Leichnam alle existierenden Dinge. Die Weltesche Yggdrasil ist der erste Baum, den sie pflanzen. Er ist der größte und prächtigste Baum der Erdengeschichte. Seine Zweige überschatten die neun Welten und wachsen über den Himmel. Auf der Spitze befindet sich der Jötun-Riese Hräswelgr in der Gestalt eines Adlers, der mit den Flügeln schlagend den Wind produziert. In dem Auge des Adlers befindet sich ein Habicht, der Vedrfölnir genannt wird.

Yggdrasil hat drei große Wurzeln, von denen eine nach Jötunheim, dem Land der Riesen, wächst, wo sich auch Mimirs Brunnen befindet. Die andere Wurzel führt in das nebelige Niflheim nahe der Quelle Hvergelmir, wo der Neid-Drache Nidhogg (Nidhöggr) an ihr nagt. Die dritte Wurzel findet sich in der Nähe von Asgard. Das Eichhörnchen Ratatöskr klettert immer an der dritten Wurzel hin und her und verbreitet dabei üble Nachrede vom Adler bis zum Neiddrachen. Vier Hirsche namens Dain, Dwalin, Dunneir und Durathor fressen die Knospen der Weltenesche ab. Die zwei Schlangen Goin und Moin, die von Grafwitnir (Grabeswolf) abstammen, nagen an den Wurzeln von Yggdrasil.

Unter den Zweigen Yggdrasils halten die Götter Gericht. Am Fuße Yggdrasils findet sich die Quelle der Urd, an der die drei Nornen ihren Sitz haben, die drei Schicksalsgöttinnen Urd, Werdandi und Skuld, die das Schicksal der Menschen und Götter weben, wobei Urd für die Vergangenheit, Werdandi für die Gegenwart und Skuld für die Zukunft steht. Wenn Yggdrasil zu beben (oder zu welken) beginnt, naht das Weltenende Ragnarök.

Die Vorstellung dieser und ähnlicher Himmelsbäume hängt mit den in der Frühgeschichte vielfach auffindbaren Baumkulten zusammen, vergleiche auch die Eiche im alten Griechenland und die Linde im deutschen Mittelalter. Auch Richard Wagner hat in seiner Operntetralogie „Der Ring des Nibelungen“ das Bild von der Weltesche verwendet. Beim Untergang der Götterwelt in der „Götterdämmerung“ bricht mit dem Untergang Walhalls auch die Weltesche.

Der Aufbau der drei Ebenen Yggdrasils

1. Himmel

2. Erde

3. Unterwelt

  • Hel, das Totenreich, die Hölle
  • Niflheim, Heimat der Frostriesen, Reich des reinen Eises, des Nebels & der tiefsten Finsternis
  • Hvergelmir, liegt unter Niflheim
  • Unterwelt der Asen zum Fluss Äsir
  • Himthusen (einst mal Ginnungagab)

Abweichende Sichtweisen

Der schottische Gelehrte Eirikr Magnusson meinte, Yggdrasil sei das Reittier des Odin und nicht der Baum selbst gewesen. Der eigentliche Weltenbaum habe „Yggdrasil's askr“ geheißen.

Wirkung

In einer modernen Parodie lässt Walter Moers die Weltenesche in seinem Roman Rumo & Die Wunder im Dunkeln zur verschrobenen, uralten, weisen Eiche Yggdra Sil, einer wichtigen Helferin des Titelhelden, werden.

In dem Videospiel Tales of Symphonia von Nintendo, das November 2004 in Europa erschien, diente die Weltenesche als Vorlage für den Bösewicht „Lord Yggdrasill“ und die Geschichte gleichermaßen.

In dem bekannten Online-Rollenspiel "World of Warcraft" von Blizzard, beschützen die Nachtelfen einen Weltenbaum mit dem Namen Teldrasil. Man beachte die Analogie und die Ähnlichkeit des Namens.

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